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Haifischsattel          Stimmstabilität          Intonation

 

Intonation

Unter diesem Begriff wollen wir die tonhöhenmäßige Stimmigkeit der auf der Gitarre gespielten Töne fassen - klingt die Oktave wirklich wie eine Oktave? Ist die Quinte rein? Hört sich der Akkord schräg an?

Nur zu oft ist Antwort darauf  ein genervtes nein . Aber was können wir erwarten? Gibt es eine perfekte Intonation auf der Gitarre?  Ehrlich gesagt : nicht wirklich! Allerdings können wir daran arbeiten, ihr so nahe wie möglich zu kommen.

Was steht der Perfektion entgegen? Grundsätzlich als erstes die temperierte Stimmung, welche wir auf Instrumenten mit (durch die Bünde) festgelegten Tönen benutzen und welche leider den Nachteil hat, in den Intervallen nicht immer rein zu sein. Das zeigt sich insbesondere in der Terz, die in der temperierten Stimmung schon recht heftig von der reinen Terz abweicht. Die Folge: auch auf einer perfekt eingestellten Gitarre hört sich im Akkord die große Terz immer ein Stück zu hoch an (im C-Dur Akkord also das E, im G-Dur Akkord das H usw.).

Das zweite Dilemma liegt in dem nicht perfekten Saitenmaterial. Damit die Saite genau den Ton von sich gibt, welcher für diesen Bund vorgesehen ist, muß sie auf ihrer gesamten Länge exakt den gleichen Durchmesser haben, perfekt rund sein und eine absolut gleichmäßige Masseverteilung haben. Die meisten Hersteller geben sich alle Mühe und haben mit ihrer 1.Wahl auch ziemlich guten Erfolg, was man von der (billigeren) 2. Wahl (bei Nylonsaiten) nicht behaupten kann.

Die dritte Fehlerquelle sitzt hinter der Gitarre:   ist der Druck der Finger auf die Saite nicht immer gleichmäßig, wird die Saite unterschiedlich stark gedehnt (und dadurch im Ton erhöht). Besonders bei den dehnungsempfindlichen dünnen E-Gitarrensaiten kann hier einiges daneben gehen. Und bei schwierigen Griffen werden oft die Saiten gezogen, weil die Finger nicht exakt von oben drücken können. Nobody is perfect!

Womit wir bei Punkt vier angekommen sind : die Gitarre selbst. Drei   Dinge sind wichtig, damit von der Intonation her nichts schief läuft:   die Position der Bünde, die Position des Sattels und die Position der Stegeinlage müssen korrekt sein. Am aufwendigsten zu beseitigen sind falsch positionierte Bünde. Glücklicherweise kommt das erstens nicht so oft vor wie die anderen beiden Fehlermöglichkeiten und hat zweitens in der Regel nicht so gravierende Auswirkungen.

Weit verbreitet ist die falsche Position der Stegeinlage. Diese muß so sein, daß sie die Tonerhöhung durch die Dehnung der Saite beim Herunterdrücken ausgleicht. Gut zu testen ist dies durch die Oktave am 12. Bund.  Nur zu oft ist der gedrückte Ton höher als der Flageolettton, was besagt, daß die Stegeinlage zu weit in Richtung Schalloch sitzt. Werden nun Töne in den oberen  Lagen im Zusammenhang mit leeren Saiten gespielt, so werden sie mit zunehmend höheren Lagen auch zunehmend zu hoch im Ton sein. Abhilfe schafft hier in der Regel das Zuleimen der alten Stegnut und neu Fräsen an der richtigen Stelle.

Der Standardfehler bei so gut wie allen Gitarren (am deutlichsten hörbar bei den E-Gitarren) liegt in der Position des Sattels. Wer in den unteren Lagen Oktaven spielt (Leersaite und gedrückte Oktave) und an der Stimmung verzweifelt, findet hier die Ursache. Die jeweils gedrückte Saite klingt immer zu hoch. Auch in den unteren Lagen muß der Tonerhöhung durch die Dehnung der Saite beim Herunterdrücken entgegengewirkt werden. Allerdings ist hier die Korrektur durch die Stegposition aufgrund der fast gleichen Länge von gedrückter Saite und Leersaite so gut wie nicht mehr wirksam, dafür aber umso mehr eine Korrektur der Sattelposition. Sie wird näher an den ersten Bund herangeschoben, was sich nachträglich durch das Aufleimen von Knochenstückchen auf das Griffbrett bewerkstelligen lässt (Haifischsattel).

                                                                     

      Copyright ©    Karsten Görbig                   mail@Gitarrengalerie-Bremen.de